Pressemitteilung

Eine neue Vision für die Kölner Neustadt

Vorstellung des Stadtentwicklungsprojekts der ersten Gottfried-Böhm-Stipendiatin

Köln, 27. September 2024 – Im Rahmen eines Empfangs von Oberbürgermeistern Reker im Historischen Rathaus zu Köln präsentierte Dr. Ermelinda Di Chiara, die erste Stipendiatin des Gottfried-Böhm-Stipendiums, die Ergebnisse ihres einjährigen Projekts. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Verbindung von Architektur und Natur sowie die Nutzung vorhandener Leerräume für eine nachhaltige Neugestaltung der Kölner Neustadt.

Dr. Di Chiaras Projektskizze THE VOID FOR A SUSTAINABLE CITY. Leerräume für eine nachhaltige Stadt entwickeln“ fokussiert insgesamt auf fünf Aspekte rund um den linksrheinischen Grüngürtel. Erstens will sie die Kölner Neustadt in eine komplett autofreie Zone mit neuen Grünflächen umwandeln, bis auf wesentliche stadteinwärts führende Verkehrsadern wie die Bonner, die Vorgebirgs-, die Luxemburger oder die Aachener Straße. Dabei typologisiert sie die Straßen der Neustadt und gibt ihnen unterschiedlichen Grün- und Freiraumcharakter. Zweitens soll der Grüngürtel eingefasst werden in Richtung Außenbezirken mit Hochhäusern, die die wesentlichen Ausfallstraßen umrahmen. Drittens soll der Grüngürtel in Richtung Neustadt durch eine teilweise Überbauung der des Bahndamms mit insgesamt acht Mobilitätsstationen abgegrenzt werden. Diese Bauten fungieren zukünftig als Verkehrshubs für die verkehrsberuhigte Neustadt. Viertens sollen die Wohnblöcke der Neustadt in Richtung Bahndamm baulich ergänzt werden, sodass geschlossene begrünte Innenhöfe entstehen können. Und fünftens soll im August-Sander-Park ein neues Wohnviertel entstehen, da aus Sicht von Dr. Di Chiara, der Park derzeit ein versteckter, vergessener Leerraum in der Stadt darstellt. „Damit schaffen wir bessere architektonische Kanten an der bestehenden Architektur und am städtischen Raum der Neustadt“, so Dr. Di Chiara. „Wir sorgen für eine klarere und besser lesbare städtische Struktur, die ein Modell der Nachhaltigkeit werden soll und im Einklang mit den globalen Herausforderungen steht.“

Empfang im Historischen Rathaus

Eröffnet wurde der Empfang von der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. In ihrer Begrüßung betonte Frau Reker die Bedeutung einer nachhaltigen Stadtentwicklung und hob hervor, wie wichtig innovative Architekturkonzepte für die Zukunft Kölns sind: Es ist mir eine große Ehre, Gottfried Böhm persönlich gekannt zu haben. Sein wacher und moderner Geist hat mich schon immer beeindruckt. Deshalb war das Stipendium ein ganz besonderes Geschenk zum 100. Geburtstag von Gottfried Böhm. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten setzen sich mit Köln auseinander und geben neue Impulse, um unsere Stadt noch besser zu machen. Ich gratuliere Dr. Di Chiara zu ihrer Arbeit.“

Nach den einleitenden Worten folgten Statements von Professorin Sylvia Heuchemer, Präsidentin der Technischen Hochschule Köln, und Susanne Fabry, Vorsitzende der Freunde und Förderer der Technischen Hochschule Köln e.V., die die Bedeutung des Gottfried-Böhm-Stipendiums als Plattform für kreative städtebauliche Ansätze unterstrichen. „Dr. Di Chiara wird mit ihrer Arbeit das Stipendium auch in Zukunft nachhaltig prägen und so für Köln viel bewegen“, so Susanne Fabry.

Prof. Paul Böhm, Sohn des verstorbenen Architekten Gottfried Böhm, würdigte in seinem Schlusswort die Arbeit von Dr. Di Chiara: Es ist wichtig, dass wir offen und unvoreingenommen auf Köln schauen. Deshalb ist das Stipendium so wertvoll. Es hilft, unser Denken in andere Richtungen zu lenken und uns mehr Mut und Innovation zuzutrauen. Das wird nötig sein, wenn wir die Herausforderungen in unserer Stadt meistern wollen. Und genau das ist Dr. Di Chiara gelungen.“

Die Ausstellung ist bis zum 15. Oktober 2024 im Spanischen Bau des Historischen Rathauses kostenfrei für die Öffentlichkeit zu sehen und bietet allen Interessierten die Möglichkeit, Dr. Di Chiaras Vision einer nachhaltigen Kölner Neustadt zu erleben.

 

Bildmaterial: Gottfried-Böhm-Stipendium_Empfang-im-Koelner-Rathaus_240927

Pressekontakt: Thomas Müller, mueller@dieprberater.de, 0049 151 629 09973

 

Über das Gottfried-Böhm-Stipendium

Das Gottfried-Böhm-Stipendium fördert Architektinnen und Architekten in der Postgraduiertenphase, die besonders interessiert sind an der Verbindung zwischen Architektur und Städtebau. Unter der Schirmherrschaft von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker findet das einjährige Residenzstipendium in der Metropole Köln statt. Die Stipendiatin beziehungsweise der Stipendiat bekommt die Möglichkeit, für ein Jahr an kreativen und visionären Aufgaben der Architektur und des Städtebaus für Köln und Peripherie zu arbeiten. Für diesen Zeitraum erhält sie oder er eine kostenfreie Unterkunft, einen Arbeitsplatz in einem kreativen Umfeld mitten in der Stadt und eine monatlichen Förderbetrag von insgesamt 2.500 Euro. Ausgeschrieben und betreut wird das Stipendium vom Verein der Freunde und Förderer der Technischen Hochschule Köln e.V. Mit dem Stipendium wollen die Stadt Köln und die Förderinnen und Förderer des Stipendiums den 2021 verstorbenen Pritzker-Preis-Träger ehren.